Gerade jetzt, wenn die „dunkle Jahreszeit“ anbricht, ist es wieder soweit: Das Wild wechselt morgens wie abends in den Dämmerungsstunden und diese überlappen sich zunehmend mit dem Hauptberufsverkehr. Unterwegs mit dem Fahrzeug in einer von Wald und Feld geprägten Landschaft ist es daher zunehmend wahrscheinlich, auf ein Wildtier zu treffen. Das wissen wir als Jäger und sind auch selbst nicht davor gefeit und zwar weder als Autofahrer, noch als Revierinhaber. 1. Um Wildunfälle zu vermeiden sollte unbedingt die gefahrene Geschwindigkeit der Sicht angepasst und mit erhöhter Aufmerksamkeit gefahren werden. Als Jäger ist uns nur zu gut bekannt, dass Wildtiere die Geschwindigkeit von Autos nicht einschätzen können und nicht am Fahrbahnrand warten, bis der PKW vorbeigefahren ist. Selbst wenn das Wild direkt vom Scheinwerferlicht erfasst und geblendet wird, kann es dennoch urplötzlich auf die Fahrbahn laufen. Zu kalkulieren sind zudem nicht nur die gefahrene Geschwindigkeit, sondern auch der aufgrund von Blätterfall, Feuchtigkeit und anderen Faktoren regelmäßig verlängerte Bremsweg.

Sollte sich eine Kollision nicht vermeiden lassen, dann ist ein schnelles Ausweichmanöver zumeist besonders gefährlich. Versucht der PKW-Fahrer mit dem Fahrzeug durch in solchen Fällen allgemein nicht mehr besonnene Lenkmanöver dem Wildtier auszuweichen, kann es schnell geschehen, dass das eigene Fahrzeug an einem Baum oder im Straßengraben landet oder sogar mit einem entgegenkommenden Fahrzeug kollidiert.

Auch eine Vollbremsung ist nicht immer ratsam.

Das Bremsen für ein kleines Tier wird regelmäßig als grob fahrlässiges Verhalten gesehen, wenn ein nachfolgendes Fahrzeug dadurch auffährt. Dem Fahrer des vorausfahrenden Fahrzeugs wird dann eine Teilschuld zuerkannt werden. Kommt es zu einem Wildunfall, ist zunächst für die eigene Sicherheit Sorge zu tragen! Also: Warnblinkanlage einschalten und je nach Standort, mit angelegter Warnweste (!), ein Warndreieck aufstellen.

Foto: Thorben Wengert / pixelio.de


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