Dann denke ich auch gerne an die Spezialisten aus den Pirschseminaren zurück. Als nicht selbsternannter Schweinepapst und Sockenpirscher hat Max vor einigen Jahren angefangen Seminare zu geben, die Tipps & Tricks für das nächtliche Pirschen auf Sauen im Feld vermitteln sollen, nachts geht es dann auch immer in den Nahkontakt und es wird versucht den Schweinen auf die Pelle zu rücken. Mit bis zu 15 Teilnehmern gar nicht so einfach, aber wir haben es sehr oft geschafft. Grundsätzlich gibt es einen Sonderling in so einer Gruppe, der eine mehr, der andere weniger. Nicht selten sitzen auch die Alleskönner mit in den Reihen. Zurückgelehnt, verschränkte Arme und nach der Vorstellungsrunde stellt man sich nur eine Frage „warum bist Du eigentlich hier?!“. Denn können und wissen tun sie schon alles. Lustigerweise sind es aber dann gerade die, die auf einmal im Feld, bei Distanzen unter 20 m verschwunden sind. Entweder sind sie gar nicht erst mit reingegangen oder man sieht sie nur noch von hinten, wenn man nach ihnen schaut. Einer ist sogar mal weggelaufen, ein anderer hat den Sauen den Rücken zugedreht, frei nach dem Motto „was ich nicht sehe, sieht mich auch nicht.“ Grundsätzlich machen diese Nächte aber sehr viel Spaß, es wird gelernt, gelacht, lecker gegessen und gepirscht und wenn dann noch die Teilnehmer die Sauen fast berühren können, war es rundum ein erfolgreicher Tag und bleibt den meisten wohl lange in Erinnerung.

Seitdem ich technisch etwas besser ausgestattet bin, als mit meinen blauen Augen, nehme ich natürlich auch sehr viel mehr wahr, was mir vorher schlichtweg verborgen blieb. Hört und sieht man z.B. Sauen im Feld und macht aber eine zu laute Bewegung oder der Wind küselt, dann kann auch eine 10 Kopf große Mannschaft auf einmal ruhig sein, nicht nur eine oder zwei Minuten. 10 Minuten sind kein Problem, sofern das Mutterschiff das ansagt. So hat man früher sicher zahlreiche Sauen verpasst, beziehungsweise hat an seinem eigenen Gehör gezweifelt und hat das Feld liegen lassen. Ich bin ja kein sonderlich geduldiger Mensch und dies ist oft ein Geduldsspiel. Auch nach dem Schuss im Weizen muss man nicht gleich die Taschenlampe anreißen und gucken gehen, oft konnte ich es auch erleben, dass nach dem ersten Auseinanderspritzen alle wieder stehen blieben und sich ein Bild der Lage machten. Es besteht also durchaus noch die Möglichkeit einen weiteren Esser zu bekommen.


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