WO wird geblattet?

Geblattet werden kann prinzipiell von jeder Reviereinrichtung aus, auch von hohen Kanzeln. Je höher man sitzt, desto weiter wird der Schall getragen, was gerade im Feldrevier sogar hilfreich sein kann. Doch sei zur Vorsicht geraten, steht der Bock zu, sollte nur noch verhalten und gedämpft geblattet werden. Rehböcke sind zwar im Liebeseifer mitunter etwas arglos, doch wissen sie wohl, dass eine Ricke nicht in der Baumkrone sitzt und Fieplaute von sich gibt. Da es bei der Blattjagd vor allem den reifen, erfahrenen Recken gilt, ist außerdem damit zu rechnen, dass diese die Reviereinrichtungen kennen und misstrauisch sind. Selbst bei Hormonüberschuss wird man solch einen Heimlichtuer nicht erfolgreich von dieser Ansitzeinrichtung blatten und erlegen können. In solchen Fällen ist es sinnvoller, etwas abseits der Kanzel am Wechsel, mit Blickrichtung auf den vermuteten Einstand, einen mobilen Sitz oder Blattjagdstand aufzustellen. Dies muss aber am besten schon bis Anfang Juli erfolgen, um in der Brunft diese Bereiche nicht zu stören. Optimalerweise werden diese Stände vor der Blattjagd gänzlich gemieden und erst wieder in der heißen Phase genutzt. Eine hervorragende Möglichkeit zur Blattjagd ist auch die Pirsch, sofern die Gegebenheiten des Revieres es zulassen.

Steht Rehwild im offenen Feld (z.B. in Grünflächen, Äckern), kann man natürlich probieren, vom Waldrand aus die Böcke heranzublatten. Rehböcke die in der Frucht ihren Einstand habenversuchen meist, so zügig wie möglich die ihnen nächstgelegene Stelle am Waldrand zu erreichen, oder sie nutzen natürliche Deckung aus, um näher zu kommen. Dies muss bei der Platzwahl des Jägers bedacht werden. Ist ein Bock in Schussentfernung als passend angesprochen, sollte nicht mehr weiter geblattet werden, es sei denn, er sucht wieder das Weite. Ziehende Böcke kann man mit einem Pfiff oder durch Anschrecken zum Verhoffen bringen. Hierbei sollte man dann schon im Anschlag und schussbereit sein, der Bock wird in Richtung der Geräuschquelle sichern und sehr genau äugen.


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