Mit dem Entschluss für ein Tier, ganz egal ob Hund, Katze, Zebu oder Kakerlake übernimmt man Verantwortung. Diese umfasst nicht nur das Liebhaben und die Bereitstellung von entsprechendem Wohnraum, Futter und Wasser. Die Verantwortung hört nicht bei der adäquaten Ausbildung auf, sondern sie umfasst auch die korrekte medizinische Versorgung und vielleicht auch die Entscheidung, das Leben des Tieres an einem bestimmten Punkt beenden zu lassen.

Der erste Dackel in meinem Leben hörte (meistens nicht) auf den Namen Mr. Bean. Seine einzige Aufgabe bestand darin, uns, und vor allem unserem Großvater, ein guter Gefährte zu sein. Das konnte er gut. Er war bei uns, wenn wir die größte Freude hatten, und er hat uns getröstet, wenn wir traurig waren. Nach knapp 14 gemeinsamen Jahren trug eine 10 Personen umfassende Trauergesellschaft Mr. Bean zu Grabe. Das war eine sehr würdevolle und angemessene Beerdigung für unseren Freund.

Für mich war schon immer klar, dass ich einen eigenen Hund wollte. Und bei den Überlegungen, welche Rasse denn wohl für mich, meine jagdlichen Anforderungen und meine häuslichen Gegebenheiten passen würde, bin ich auf dem Dackel hängen geblieben. Nicht zuletzt wegen Mr. Bean. Selbstverständlich hatte ich mich darüber informiert, was rassetypisch an Krankheiten oder Eigenarten auf mich zukommen könnte, aber ach, was soll schon passieren? Dackellähme kann auftreten hatte ich gelesen. Irgendwelche Epilepsien oder Darmprobleme. Aber man kann ja auch beim Putzen tot umfallen und ein bisschen Gottvertrauen schadet nie.

Der zweite Dackel in meinem Leben hört oftmals (sie bemerken die Steigerung?) auf den Namen Rudi. Mit dem Jagdschein in der Tasche sollte dieser Dackel nun alle Anforderungen an einen treuen, loyalen und gehorsamen Jagdbegleiter erfüllen. An die Ausbildung von Rudi und an mich selbst habe ich hohe Ansprüche gestellt.

Leider konnten diese nicht alle vollumfänglich erfüllt werden, was größtenteils an meiner mangelnden Konsequenz und Erfahrung lag und vielleicht auch ein kleines bisschen an der vielgepriesenen Sturheit des Hundes. Vielleicht. Eventuell. Muss aber nicht sein.