Allem Anschein nach ist der Fuchs eine der wenigen Wildtierarten, die gestärkt aus der Veränderung unserer modernen Kulturlandschaft hervorgeht. Hierfür können folgende Gründe angeführt werden: der Fuchs ist in Bezug auf seine Nahrung nicht wählerisch, stellt keine Ansprüche an seine Unterkunft und hat keine Probleme in der Nähe des Menschen zu leben; zudem hat er keine Feinde. Der nicht vorhandene Feinddruck und seine Anpassungsfähigkeit machen den Fuchs zum Gewinner der veränderten Umweltbedingungen und neu geschaffener Lebensräume. Der zunehmende Freizeitdruck in unseren Wäldern, vergrämt die meisten Wildarten, jedoch nicht den Fuchs. Als klassischer Kulturfolger gehört der Fuchs heutzutage in vielen Fällen zum Stadtbild und ist aus keiner Kleinstadt oder Dorf wegzudenken.
Aus Sicht des Autorenteams Janko/ Börner sind drei Einflussfaktoren für die Streifgebietsgröße und das Vorhandensein von Füchsen im Revier verantwortlich: Nahrungsaufkommen, das Vorhandensein von Wurfbauen und möglicher Tagesschlafplätze. Der Fuchs passt seine Streifgebiete an Nahrungsvorkommen an. Dies erklärt auch das vermehrte Aufkommen von Stadtfüchsen – mehr Nahrung auf weniger Fläche. Als Nahrungsopportunist findet der Fuchs ebenso im Wald wie in stadtnahen Gebieten einen reichhaltig gedeckten Tisch.
Da der Fuchs nicht nur in Bezug auf seine Nahrung anpassungsfähig ist, sondern auch in seinem Sozialverhalten, kommt es in Gebieten mit einem sehr hohen Nahrungsvorkommen auch zu höheren Populationsdichten. In ländlichen Regionen leben Füchse in der Regel paarweise zusammen, wohingegen in Städten und Großstädten, Füchse in Familien mit bis zu sechs Tieren leben. Was die Ansprüche des Fuchses an seinen Schlafplatz angeht, lässt sich feststellen, dass alle deckungsreichen Plätze im Wald, Schilf oder von Menschenhand geschaffener Kulturlandschaften genutzt werden.