Offene Wunden sollten möglichst wenn sie stark verunreinigt sind vor Ort gereinigt und desinfiziert werden. Dazu eignen sich:

–   Jodlösung
–   Octenisept/Octenivet/Prontosan oder Kochsalzlösung
–   Wenn nichts anderes zur Hand: Leitungswasser (Kanister, Trinkwasser)

Vorsicht bei Wunden die tiefe Taschen oder Löcher bilden. Im Zweifelsfall nicht spülen, sondern erst mal nur oberflächlich reinigen. Anschließend die Wunde mit sauberem, angefeuchtetem Tuch abdecken (Gaze, Handtuch) und eventuell einen Verband anlegen. Ein Verband kann je nach Lokalisation und Art der Technik eine Blutung stoppen oder zumindest verzögern. Er schützt zudem vor weiterer Verschmutzung und verhindert Lecken an der Wunde. Außerdem bleibt das Auto auf dem Weg zum Tierarzt sauber. Verbände Nicht zu fest ziehen. Achten Sie auf Polsterung der Zwischenzehenbereiche. Zu stramme Verbände schaden mehr, als sie nutzen! Als Ausnahme gelten Wunden die eine spritzende, arterielle Blutung aufweisen. Dort ist ein Druckverband anzulegen! Zur Hilfe kann eine zweite Person das Tier in Seitenlage fixieren.

Wenn die Blutung trotz Druckverband nicht steht, kann z.B. ein Bein kurzfristig abgebunden werden. Jedoch Vorsicht! Nach ca. 20 Minuten sollte ein erneuter Blutfluss gewährleistet werden. Offensichtliche oder gar offene Brüche der unteren Gliedmaßen können mit Hilfe von Zweige, Latten, Zeitschriften stabilisiert und ruhiggestellt werden. Watte oder ein T-Shirt dienen als gutes Polster.

Ohrverletzungen kommen oft vor sind jedoch meist nicht lebensbedrohlich, bluten aber dennoch oft stark und ausdauernd.

Vor Allem wenn der Hund mit dem Kopf schüttelt. Dies wird durch Anlegen eines Kopfverbandes und eventuell mit Druck durch eine Mullbinde verhindert. Auch hier hilft unter Umständen ein Shirt welches um den Kopf gebunden wird. Wenn möglich darunter das betroffene Ohr mit einem Pflaster an den Kopf kleben.

Im Falle einer Schussverletzung hängt es in erster Linie von der Verletzungslokalisation ab ob es sich um einen akuten Notfall handelt oder nicht.

  • Auge > Notfall
  • „Schinken“ > in der Regel kein akuter Notfall
  • Körpertreffer mit sofortiger Symptomatik wie Atemnot> akuter Notfall

Verletzungen des Brustkorbes jeglicher Art sollten sorgfältig untersucht werden. Sind sie oberflächlich oder tief? Ist die Atmung beeinträchtigt oder normal? Zischende Luft oder gurgelnde Geräusche sind ein hochgradiges Warnsignal! Versuchen Sie mit einem Textilstück, der Hand oder Verbandpäckchen auf die Wunde zu drücken. Polstern Sie mit Watte und verbinden Sie den Brustkorb und fahren Sie schnellstmöglich in eine Tierarztpraxis oder Tierklinik.


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