DECKER et al. (2010) führten 2006 im Rahmen von Human Dimension eine Studie über die Stimmung der angrenzenden Bevölkerung zum Auswilderungsprojekt durch. Die Publikation wurde überschrieben mit “The Return of the King or Bringing Snails to the Garden?”, was frei übersetzt so viel heißt wie „Bringt man den König zurück oder Schlangen ins Paradies?“. Das zeigt, wie konträr die Meinungen zu diesem Thema sind.

Längst nicht alle sind davon begeistert und sehen es als lobenswerte Rückkehr des Königs. Irgendwie sind die Bedenken verständlich, sieht doch unsere Welt heute so ganz anders aus als vor gut 200 Jahren. Wisente waren lange Zeit nicht mehr Teil unseres Lebens. Wir haben verlernt, wie es ist, mit ihnen zusammen zu leben. Zusammen leben bedeutet auch, ihnen einen Teil des Lebensraums und einen Teil der Ressourcen zu überlassen. Außenstehende sind gerne bereit dazu, unmittelbar Betroffene sehen das verständlicherweise anders. Da geht es um Schälschäden in größerem Ausmaß und höheren Summen. Wer muss sie ersetzen, wenn diese Tiere herrenlos sind? Wie geht man mit dieser neuen Situation um? Zudem gibt es Berichte, dass eine Wanderin im Mai von einer Wisentkuh angegriffen und verletzt wurde. Dadurch stellt sich die Frage, wie gefährlich sind Wisente? Die Unsicherheit wächst und das Projekt gerät ins Wanken.


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