Ich änderte meine Taktik nicht, pirschte wieder zu der Remise und machte es mir auf meinem Platz unter der Kiefer bequem. Vor mir im Feld standen vier Stück Rehwild, alle waren weiblich. Als ich sie beobachtete, entschloss ich mich dazu, die nächsten Ansitze in anderen Revierteilen zu verbringen, vielleicht war mein Gesuchter mittlerweile da. In meinen Gedanken versunken brauchte ich einen Moment, bis ich die zwei Neuankömmlinge auf der Wiese bemerkte. Es waren zwei Böcke, der eine versuchte den anderen zu vertreiben. Raten Sie, welches Duo es war! Ja, es war das Gesuchte. Beiden preschten in ihrem Kampf auf mich zu und verschwanden kurz vor mir in der Remise. Es gab keinerlei Chance für mich. Nach nur wenigen Sekunden tauchten sie aber wieder auf. Es war ein hin und her auf nur 40 m Entfernung zu mir. Nun ist guter Rat teuer, in meiner Verzweiflung gab ich einen lauten Ton von mir und beide bleiben stehen und eräugten mich. Sie standen perfekt und mein Bock brach im Feuer zusammen.
Die Sonne ging langsam unter und mein erster abnormer Bock lag vor mir im Licht der roten Sonne. Dort, wo die anderen Böcke ihn verjagten, wo er es aber liebte und nicht wegwollte. Ich zitterte noch immer und bedankte mich für diese Erlegung, nicht zuletzt bei meinem Geländewagen, denn wäre dieser nicht kaputt gegangen, hätte ich diese beiden Böcke niemals entdeckt.
Am nächsten Tag habe ich das Wildbret zum Händler gebracht und bin anschließend mit meiner Freundin nach nach Österreich gefahren. Es sind schon einige Jahre vergangen, aber diese Geschichte bleibt in meinem Gedanken und immer, wenn ich die Trophäe anschaue, erinnere ich mich auch an meinen ersten Geländewagen.