Jagdgeschichten, tja, es wird wohl kaum mehr gelogen, über- oder untertrieben oder gar völlig neue Parameter dazu gedichtet, wie bei diesen, aber ich liebe sie. Als ich jünger war, konnte ich gar nicht aufhören den erfahrenen Jägern zu zuhören. Immer mehr wollte ich wissen, immer mehr kennen und verstehen. Besonders die spannenden und kaum zu glaubenden Geschichten haben es mir angetan. Ich konnte es gar nicht abwarten selber einmal solche Erlebnisse mit Freunden zu teilen. Natürlich wird bei meinen Geschichten nichts erfunden, natürlich nicht... Je älter man wird, desto mehr hat man zu erzählen, das ist zwar schön, vor allem für andere, aber auch etwas traurig für einen selbst, denn man merkt, wie das Alter an einem nagt, wie ein passionierter Biber an einem Baum. Die Jagdgeschichte an der ich Sie heute teilhaben lassen möchte, stammt aus dem Jahre 2004... Sie sehen, ich bin schon alt geworden.

In dieser Geschichte spielt ein Auto eine wichtige Rolle. Heutzutage würde mein damaliger, treuer Gefährte als Oldtimer gelten, denn als ich ihn gekauft habe, war er schon zehn Jahre alt. Kennen Sie den Skoda 120 L? Der Kofferraum ist vorne, der Motor und Antrieb hinten, ein ideales Revierfahrzeug, auch wenn es immer wieder Defekte, Reparaturen und Probleme gab, ich mochte dieses Auto und so habe ich es alle 2-3 Jahre verkauft und mir dann wieder ein neues Altes zugelegt. Eins ist allerdings wichtig, Sie sollten immer ein Abschleppseil im Schlepptau haben, man weiß ja nie.

Unsere Rehwildpopulation ist nicht überragend. Wir schießen auf einer Fläche von 1.100 ha drei reife Böcke und zwei bis drei Jährlinge. Im Jahr 2004 habe ich mir einen alten, reifen Bock verdient, weil ich rechtzeitig einen Jährling erlegen konnte, so waren die damaligen revierherrschenden Regeln. Ich nutzte den Frühsommer um mir die Böcke genauer anzuschauen, um dann in der Blattzeit womöglich einen erlegen zu können. Es war gar nicht so einfach bei so wenig Rehen überhaupt mal ein paar zu Gesicht zu bekommen.


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