Wildbeobachtungskameras im Test: Dörr Snapshot 5.1
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Wildbeobachtungskameras im Test: Dörr Snapshot 5.1

Text Alena Steinbach
Bilder Dörr Snapshot

Drei Augen sehen mehr als zwei

Drei Augen sehen mehr als zwei

In der Augustausgabe haben wir Ihnen bereits die Wildbeobachtungskamera von Seissiger vorgestellt. Nun haben wir einige Wochen zusammen mit der Dörr Snapchat-Kamera zusammen gearbeitet und dem Revier ein weiteres Auge verliehen. Die Kamera hatte eine sehr wichtige Aufgabe. Sie war nämlich am Hauptwechsel Vom Wald in den Maisacker positioniert und lieferte uns (leider) nächtlich und manchmal sogar mehrmals Bilder von kleinen und großen Rotten, die in den eh schon zerstörten Mais hinein stiefelten.

Auch hier war es einfach praktisch, dass wir nur vier Minuten Zeitverzögerung hatten, von der Aufnahme des Bildes, bis zum Eintreffen an dem Handy. So konnten wir ganz schnell reagieren und in den Nahkampf übergehen. Fast noch besser war die Tatsache, dass man wusste, was für Truppen in den Mais rein sind, ob nun eine Bache mit kleinen Frischlingen oder sogar ein starker Keiler, dem man nicht unbedingt im Mais begegnen möchte. Natürlich war das keine Garantie, dass nicht noch andere Eingänge genutzt wurden, aber es war eine Übersicht. Da auch mehrere Empfänger gewählt werden konnten, hatten eben auch die Mitjäger die Möglichkeit zu reagieren, als wir auf der anderen Seite des Äquators weilten.

Die Kamera von der Firma Dörr kam zusammen mit einem Schloss, dass wir aufgrund der Nähe zur Stadt und den vielen Spaziergängern sehr gerne mit genutzt haben, wobei uns natürlich klar ist, wenn jemand wirklich gezielt auf diese Kameras aus ist, wird ihm auch ein Weg einfallen. Zur Abschreckung und für Gelegenheitsmitnehmer reicht das Schloss definitiv zur Abschreckung.

Die Kamera macht am Tage sehr schöne und qualitativ hochwertige Farbbilder, die bis zu 12 MB groß sind. In der Nacht schaltet sie auf schwarz/weiß um und auch diese sind scharf und deutlich. Machbar ist das durch einen Infrarotblitz mit Black Vision LEDs. Das Wild bekommt also vom Auslösen überhaupt nichts mit, was unsere Serienbilder auch beweisen. Die vom Hersteller angegebene Reichweite von 12 m hängt von verschiedenen Faktoren ab. Zum einen ob relativ nah Äste oder Blätter sind, die das Bild schnell überbelichten können oder auch ob sich die Umgebung von Wald zu Feld oder umgekehrt ändert. Am ersten Platz hat die Kamera immer auf ca. 5 m ausgelöst. Später hing sie im Wald, kurz vor einer Wiese, da waren die Models auf 10 m teilweise sehr dunkel und schwer zu erkennen.

Wir haben das Gerät mit 12 Batterien ausgestattet, die haben bis zum Ende des Tests gehalten, also ca. 10 Wochen. In der Zeit wurden rund 250 Bilder gemacht. Wenn Sie gerade einmal nur vier Batterien zur Hand haben, läuft die Kamera auch dann, nur ist natürlich der Leistungszeitraum sehr viel kürzer – verständlich. Gefallen hat mir, dass die Kamera eine E-Mail schickt, wenn die Batterie nur noch sehr schwach ist, so merkt man nicht erst Tage später, dass die Kamera möglicherweise keinen Saft mehr hat und nicht das Wild ausbleibt. Zudem können Sie die Kamera sogar von Zuhause aus per SMS steuern, dieses haben wir aber nicht genutzt, da wir zum einen oft genug im Revier sind und zum anderen die Einstellungen alle ausreichend vorgenommen waren. Auch hier haben wir von einem Timer Gebrauch gemacht, sodass die Kamera immer nur von 18.00 – 08.00 Uhr aktiv war.

Bildbeispiele Dörr Snapshot 5.1

Im Vergleich zur Seissiger hat diese Kamera alle Bilder zuverlässig nach spätestens fünf Minuten gesendet und vor allem immer, die Seissiger hat leider oft erst nach Stunden geschickt.

Uns hat die Kamera so gut gefallen, dass wir sie direkt mehreren Bekannten empfohlen haben und noch während unseres Testzeitraums drei weitere in Betrieb gingen, alle liefen einwandfrei und so wie gewollt.

Preislich haben wir die „Dörr Snapshot 5.1“ für rund 370,00 Euro im Internet gefunden, die vergleichbare Kamera von Seissiger liegt bei 299,00 Euro.

Abschließend möchte ich hier noch den wirklich sehr netten, schnellen und kompetenten Service der Firma Dörr hervorheben, der mir persönlich immer sehr wichtig ist. Es bringt mir wenig ein Produkt zu kaufen und bei Fragen, Problemen oder Anregungen mit unfreundlichen Mitarbeitern zu sprechen.

Im nächsten Test werden wir uns mit der Beobachtungskamera von Minox beschäftigen.


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